Timm Friedrich Theen, Gründungsmitglied, Projektleitung und Dipl.-Sozialarbeiter, Dipl.-Sozialpädagoge (FH).
Ich bin Teilhaber von KiWo Vormundschaften und tätig als freiberuflicher Vormund, Ergänzungspfleger und Verfahrensbeistand für Hamburger Amtsgerichte. Ich berate im Schwerpunkt Vormundschaft und Ergänzungspflegschaften für die Hamburger Kinder- und Jugendhilfe.
„Die Menschen stärken, die Sachen klären.“
Hartmut von Hentig
Als Berufsvormund von Mündeln mit FASD-Herausforderungen beschäftige ich mich mit den komplexen Erscheinungsformen von FASD, vor allem im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe und als gesetzlicher Vertreter von Minderjährigen. Darüber hinaus berate ich (Pflege-)Familien und Unterstützer*innen unter anderem im Umgang mit Familiengerichten, Vormündern und Jugendämtern, um die alltäglichen Achterbahnfahrten mit diesen besonderen Kindern und Jugendlichen lebensnah zu gestalten und ein Mindestmaß an behördlicher Hilfe und nachhaltiger Unterstützung zu erreichen. Aus eigener Erfahrung muss ich leider immer wieder feststellen, dass gerade im Fachbereich soziale Arbeit, unter den Fachkräften im ASD, im Vormundschaftsbereich, bei Familiengerichten, bei Trägern und in fast allen Behörden eine enorme Unwissenheit besteht, die zwangsläufig zu einer systematischen Unterversorgung von Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit FASD führt.
Es ist ein Stück Pionierarbeit, aus den eigenen Erfahrungen für Angehörige und Unterstützer in deren behördlichen Abenteuern professionelle Klarheit zu schaffen und ihre Haltung im Umgang mit den Herausforderungen zu stärken. Ich möchte diese — ich nenne sie „FASD-Lebenswelt-Helden“ — allgemein ermutigen, sich weiter für das Wohl der Betroffenen einzusetzen, dies einzufordern und notfalls einzuklagen.
Mit meiner Beteiligung am Fachzentrum FASD Hamburg möchte ich der anhaltenden Hilflosigkeit entgegenwirken, wegen der sich Helfersysteme, Pflegefamilien und Unterstützer*innen oft frustriert, ausgebrannt und gedemütigt von den Betroffenen abwenden, oft aus Selbstschutz. Denn dies hat jedes Mal dramatische bis katastrophale Konsequenzen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit FASD.